Informationen anfordern

» mehr   

Newsletter bestellen

» mehr   

Kulturring im Überblick

» mehr   

50 Jahre Kulturring Haan e.V.

Der gemeinnützige Verein wurde Mitte 1969 von 34 Haaner Gründungsmitgliedern, darunter Gerhard Schneevoigt und Bernhard Theusen, der über 45 Jahre ‚das Gesicht‘ des Kulturrings war, ins Leben gerufen. Die Förderung des kulturellen Lebens in Haan und die Teilhabe an allen Facetten der schönen Künste war und ist auch zukünftig eine der ersten, obersten Zielsetzungen.

Sie feiern 50 Jahre Kulturring Haan (v.l.): Elke Groß (2. Vors.), Laudatorin Ingrid Obermann und Achim London (1. Vors.). Foto: Köhlen, Stephan (teph), rp-online.

„Die Belebung, Förderung, Vertiefung und Koordinierung des kulturellen Lebens in der Stadt Haan durch Rat und Tat“ gehört zum wichtigsten, in der Satzung verankerten ‚Zweck‘ des Kulturrings seit seiner Gründung. Entsprechend hat der Verein sich in den ersten Jahren auch mit Elan um die lokalen kulturellen Angelegenheiten gekümmert.

Dazu zählten die Denkmalpflege – Beispiel aus 1971: „Einsatz für die Erhaltung der Fundamentreste der abgebrochenen Haaner Kirche auf dem alten Kirchplatz“ – ebenso wie das Ansinnen, dass Straßennamen in Haaner Neubaugebieten mit historischem Bezug, wie „Büchen“ oder „Stöcken“ ausgewählt werden.

Oder, 20 Jahre später, 1991, mit einem Engagement für den „erweiterten Denkmalschutz“. In einer Unterschriften-sammlung sprachen sich damals 1.100 Haaner für die Erhaltung des Hauses „An der Hege“ aus.

Der Haaner Postbote und Mundartdichter Jakob Litsch war einer der treibenden Kräfte im Arbeitskreis IV des Kulturrings: „„Heimatliche Kulturpflege“. Und er war es auch,

der Anfang der 1970er ‚Erzählungen aus dem alten Haan‘ - in Haaner Mundart - auf Schallplatte herausgab; im Protokoll konkretisiert mit „Schallplatte 30cm, mit 33 Umdrehungen pro Minute“ - zwei Schallplatten gibt es davon; sie liegen heute im Haaner Stadtarchiv.

In den ersten Jahren initiierten die Kultur-Aktiven des Kulturrings vor allem Gastspiele von Theatern – Zimmertheater Münster, Kommödchen… - sowie „Rathauskonzertein Haan sowie das Abspielen von Kinofilmen wie, der erste, „Die Wüste lebt“ von Walt Disney.

Doch die größte historische Tat der Kulturring-Verantwortlichen war zweifelsohne die Gründung der „Schule für Musik und Gestaltung“ Anfang der 70er-Jahre. Sie wurde schnell so erfolgreich, dass sie vom Kulturring in die Eigenständigkeit entlassen werden musste und einen neuen Namen erhielt: „Musikschule Haan“.

Erst allmählich nahmen Kulturfahrten zu auswärtigen Angeboten immer breiteren Raum im Jahresprogramm des Vereins ein. Vom Start weg bereits mit über 100 Haaner/innen pro Veranstaltung. Spitzenreiter waren hierbei die 90er Jahre, wo der Kulturring auf die stolze Zahl von 1.000 Mitgliedern zusteuerte. Da fuhren allein zu 3 Operetten 256 Menschen mit dem Bus - pro Veranstaltung!

Heute bietet der Kulturring seinen rund 500 Mitgliedern sowie interessierten Nicht-Mitgliedern ein nochmals erweitertes Programm-Portfolio von über 150 kulturellen Veranstaltungen pro Jahr, von Konzert, Ballett, Oper und Schauspiel bis zu Bundeskunsthalle, Senftöpfchen, Open-Air-Oper auf der Burg Monschau u.v.m..

Auf der Jubiläumsfeier in der Brügger Mühle gratulierte Bürgermeisterin Bettina Warnecke persönlich; sie dankte den Verantwortlichen des Vereins für ihr ehrenamtliches Engagement und äußerte die Hoffnung, dass der Kulturring Haan auch in den nächsten 50 Jahre das kulturelle Leben von Haan und für alle Haaner und Haanerinnen positiv prägt.

In einer kurzen Laudatio würdigte Ingrid Obermann auf der Jubiläumsfeier das vielfältige Engagement der durch die Jahrzehnte vielen Ehrenamtler im Kulturring Haan, allen vorweg das Gründungsmitglied Bernhard Theusen, der wie kaum jemand sonst das kulturelle Leben in und für Haan geprägt hat. Ingrid Obermann gehörte fast 30 Jahre dem Haaner Rat; zudem war sie 18 Jahre stellvertretende Bürgermeisterin. Im Kulturring engagiert sie sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich, etwa im Programmbeirat und, seit 1991, als Kassenprüferin.

Zum Start ins neue Kulturring-Jahrzehnt verspricht der ehrenamtlich tätige, im vergangenen Jahr neu gewählte Erste Vorsitzende, Achim London, den Mitgliedern, sich verstärkt dafür zu engagieren, dem Anspruch der Gründungsväter und -mütter noch stärker als bisher gerecht zu werden. „Neben der Vielfalt an Kulturfahrten werden wir zukünftig auch, wieder, verstärkt das kulturelle Angebot in Haan zu bereichern anstreben sowie ein neues Projekt in Angriff nehmen, das auch den Kulturring-Verantwortlichen in fünf Jahrzehnten immer unter den Nägeln brannte: die Förderung der Jugendkultur.

Bernhard Theusen
Bereits bei der Kulturring-Gründungsversammlung 1969 war er, als Beisitzer, mit dabei. In der Folge prägte er, als 2. Vorsitzender, bis zu seinem Tode im Jahr 2014, das Kultur- und Musikleben in Haan sowie das Wirken des Kulturrings so sehr wie vor ihm wohl kein zweiter.

Dem Gymnasiallehrer für Mathematik, Musik und Deutsch lag die Musik im Blut - Großvater Chorleiter, Vater Chorsänger und die Mutter Pianistin. Schon mit zehn Jahren absolvierte der Filius im Klavierunterricht die schwierige professionelle Harmonielehre und engagierte sich musikalisch als Gymnasiast im Hildener Helmholtz. 35 Jahre wirkte Bernhard Theusen am Haaner Gymnasium, wo er 1981 stellvertretender Schulleiter wurde. Er leitete Orchester und Chor und gründete die CC All Stars Bigband, die alljährlich mit einem Jazzcafé an der Adlerstraße begeistert. CC steht dabei für Chicken Creek, englisch für Hühnerbach, der unterhalb des Schulgebäudes verläuft. Ende Januar 2005 trat Theusen in den Ruhestand.

Die außergewöhnliche Musikerpersönlichkeit gründete die Musikschule Haan, war Jahrzehnte im von ihm initiierten Kulturring maßgeblich aktiv. 37 Jahre lang leitete Theusen den Posaunenchor Haan. Er ist Vater der Singgemeinschaft der Pfarre St. Chrysanthus und Daria, spielte über drei Jahrzehnte ehrenamtlich die Kirchenorgel in der katholischen Gemeinde. Theusen konzipierte die heutige Orgel in der katholischen Pfarrkirche und gehört zu den Mitgründern des Vereins Orgelmusik Haan. "Durch Sie haben viele Menschen in Haan die Sprache der Kunst erlernt", hieß es in der Laudatio auf Bernhard Theusen, als er 2002 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet wurde.

(Text über Bernhard Theusen: in Teilen entnommen aus dem Nachruf der rp-online vom 18. Dezember 2014.)